Die CDU Nußloch kann heute auf mittlerweile sieben Jahrzehnte erfolgreiche Kommunalarbeit zurückblicken. Sie ist stolz darauf die Ortspolitik Nußlochs maßgeblich mitgestaltet zu haben.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Nußloch am 27. Januar 1946 Gemeinderatswahlen durchgeführt. Von den acht gewählten Gemeinderäten gehörten drei der CDU an. Es waren dies Franz Körner, Anton Reidel und Josef Stegmaier. Letzterer war auch der erste Bürgermeisterstellvertreter.

Das Gemeinderatsgremium vergrößerte sich 1948 von 8 auf 12 und 1951 auf 18 Mitglieder. Ab November 1956 verringerte sich die Zahl der Gemeinderäte auf 16. Seit 1975 werden wieder 18 Gemeinderäte gewählt.
In den vergangenen sieben Jahrzehnten wurde die Fraktionsstärke der CDU von keiner anderen Partei oder Wählervereinigung übertroffen.
Mit sechs Gemeinderäten stellt die CDU auch gegenwärtig die größte Fraktion.
Ihr gehören aktuell Kay Kettemann (Fraktionssprecher), Gerhard Leypold (1. Bürgermeister-Stellvertreter), Rouven Röser (stellv. Fraktionssprecher), Wolfgang Schneider, Bernhard Schuster und Heike Stegmaier an.

Die CDU Nußloch stellte in den zurückliegenden Jahrzehnten zudem einige Kreisräte. Dies waren Karl Siegel (1947-1953), Carl Herb (1953-1973), Dr. Erhard Tiefenbacher (1973-1979), Gerhard Leypold (1979-1989), Roman Maier (1989-1994 und 1999-2009) sowie Karl Rühl (2009-2019).

Ferner wurden zwei Personen aus den Reihen der CDU Nußloch zu Ehrenbürgern ernannt: Dies waren Paul Hügle, der auf Grundlage des Gemeinderatsbeschlusses vom 15. November 1989 beim Neujahrsempfang der Gemeinde am 14. Januar 1990 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Gerhard Leypold wurde am 18. Februar 2018 das Ehrenbürgerrecht verliehen, was auf einen Gemeinderatsbeschluss vom 25. Oktober 2017 zurückgeht.

Die Vorsitzenden der CDU Nußloch waren Heinrich Fertig (1946-1951), Ludwig Gänzler (1951-1958), Paul Hügle (1958-1977), Otto Herb (1977-1982), und Wolfgang Heid (1982-1999). Seit 1999 ist Kay Kettemann Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Nußloch.

Am 06. Dezember 1996 konnte der CDU-Gemeindeverband Nußloch sein 50-jähriges Jubiläum begehen, das bei einer Feierstunde in der Festhalle Nußloch gefeiert wurde. Festredner war der damalige Staatsminister Bernd Schmidbauer.
Inhaltlich sollen einige wenige Schlaglichter die Arbeit der CDU Nußloch und der CDU-Gemeinderatsfraktion in den vergangenen Jahrzehnten beleuchten:
Von Ende 1970 bis Mitte 1974 schlug die Gemeindereform in Nußloch hohe Wellen. Die Selbständigkeit Nußlochs stand auf dem Spiel.
Im Gemeinderat standen folgende Varianten zur Diskussion:
- Eine Orientierung in Richtung Heidelberg oder Wiesloch mit teilweisem oder ganzem Verlust der Eigenständigkeit
- Ein Zusammenschluss mit Nachbargemeinden zu einer Einheitsgemeinde oder zu einer Verwaltungsgemeinschaft
- Eine Mitgliedschaft im Nachbarschaftsverbund Heidelberg – Mannheim
Der Gesetzentwurf der Landesregierung von Anfang 1974 sah eine "vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft" zwischen Wiesloch, Dielheim und Nußloch mit Sitz in Wiesloch vor. Diese Absicht wurde in Nußloch als "verkappte" Eingemeindung empfunden und abgelehnt. Viele Hebel wurden in Bewegung gesetzt um den Verlust der Eigenständigkeit zu verhindern. Einer davon war eine Besprechung zwischen Vertretern der CDU Nußloch mit dem Landtagsabgeordneten und Bürgermeister von Mauer, Gerhard Weiser, und Beamten des Innenministeriums. Letztendlich konnte erreicht werden, dass Ende 1974 der Plan einer Verwaltungsgemeinschaft mit Wiesloch fallen gelassen und dem Antrag des Gemeinderats folgend Nußloch dem Nachbarschaftsverband Heidelberg – Mannheim zugeordnet wurde. Somit blieb die Selbständigkeit der Gemeinde nach Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens zur Verwaltungsreform Mitte 1974 gewahrt.

Ein besonderes Augenmerk der CDU galt schon immer den Schulen und Kindergärten. Die CDU hat sich seit jeher für eine optimale Ausstattung der Schulen und der Kindergärten eingesetzt, so zum Beispiel für den Ausbau der Schillerschule. Und als es 1990 um zusätzliche Kinderbetreuungsplätze ging, hat sich die CDU für den Bau eines weiteren Kindergartens unter kirchlicher Trägerschaft und damit gegen den von der Verwaltung vorgeschlagenen Umbau der früheren Gaststätte "Zur Blume" zu einem Kindergarten der Kommune ausgesprochen. Der Kindergarten "St. Michael" an der Barlachstraße unter Trägerschaft der kath. Kirchengemeinde konnte im Januar 1992 bezogen werden.

Bis Ende der 1980-er Jahre hieß es in den meisten Bebauungsplänen: "Dachgauben sind unzulässig." Als im Juni 1989 die Bundesregierung zur Erleichterung des Ausbaus von Dachgeschossen zu Wohnzwecken die Baunutzungsverordnung änderte, war konkreter Handlungsbedarf gegeben, zumal Wohnungsmangel nach wie vor bestand und gerade in Nußloch die Bauplatzpreise erheblich gestiegen waren. Die CDU-Fraktion hat daher bereits im Juli 1989 den Antrag gestellt, Dachgauben überall zuzulassen. Die Position der CDU fand zunächst nicht die Unterstützung der Verwaltung und der anderen Fraktionen. Schließlich wurden aber doch die Bebauungspläne überarbeitet und Dachgauben überall zugelassen.
Während sich die Gemeinde nach dem letzten Gemeindejubiläum 1966 durch Ausweisung von Neubaugebieten stark ausgeweitet hat, bemerkte man Mitte der 1980-er Jahre, dass der Ortskern zu kurz kam. Im Ortsmittelpunkt herrschte alte, teilweise abbruchreife, jedenfalls aber renovierungsbedürftige Bausubstanz vor. Eine Wende zum Besseren konnte nach Auffassung der CDU Nußloch nur durch eine vom Land mitfinanzierte Sanierung erreicht werden. Damit kam die Initialzündung zur Ortskernsanierung von der CDU: Nach einer Veranstaltung mit Minister Gerhard Weiser zu diesem Thema im Juni 1986 und einer zwei Monate später vom CDU-Gemeindeverband durchgeführten Ortsbegehung mit Minister Weiser, leitenden Beamten des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Landrat Schütz und Bürgermeister Bauch wurde das Verfahren zur Ortskernsanierung in Gang gesetzt. Der Förderrahmen von ursprünglich 7,95 Mio. DM wurde mehrmals erhöht, zuletzt auf 11,55Mio. DM. Im Zuge dessen hat der Ortskern ein völlig neues Gesicht bekommen. Das Ortszentrum ist durch Neubauten, Aus- und Umbauten, durch neue Geschäfte, durch die Neugestaltung der Sinsheimer Straße und durch die Parkgarage attraktiver geworden.
Mit den Stimmen der CDU wurde im April 1997 die Arbeitsvergabe für die Neugestaltung des Parks beschlossen. Hierbei hat sich die CDU u.a. von der Vorstellung leiten lassen, dass den Bewohnern des Altenheims bald die Möglichkeit des Verweilens im schön angelegten nahen Park gegeben werden soll. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass in den Nachkriegsjahren konkrete Überlegungen bestanden, den Park zu bebauen. Im Jahre 1948 lagen hierfür bereits sieben Bauanträge vor. Die Ablehnung dieser Bauanträge erfolgte mit Stimmen der CDU äußerst knapp.
Die Errichtung des neuen Altenheims in der Ortsmitte war lange Zeit heiß umstritten. Nachdem der Rhein-Neckar-Kreis im Mai 1993 einer dringend notwendigen Renovierung des Kreisaltersheim "Haus Rheinblick" wegen zu hoher Kosten eine Absage erteilt hatte und abzusehen war, dass das Altenheim in wenigen Jahren aufgegeben wird, begann der Streit um den Standort der Nachfolgeeinrichtung. Die CDU hat sich für den Standort in der Ortsmitte auf dem Rhein-Weser-Areal entschieden. In Übereinstimmung mit Fachleuten der Altenpflege wollte die CDU im Ortszentrum die Einbindung des Heimes in das Gemeindeleben. Mit dem neuen Altenheim hat sich das Ortsbild weiter verschönert. Das alte Fabrikgebäude wich dem modernen, sich gut in das Umfeld einfügenden Gebäude. Zudem wurde der Kreisverkehr Hauptstraße/Walldorfer Straße, der die dortige Verkehrssituation weitgehend entschärft hat, erst durch den Bau des Altenheims möglich. Die Entscheidung der CDU für die Verlagerung des Altenheims an seinen jetzigen Standort erscheint auch vor diesem Hintergrund als die richtige Entscheidung, zumal die Umgestaltungen in diesem Bereich weitere nach sich zogen: So entstand gegenüber des Altenheims neben dem evangelischen Gemeindebüro ein Neubau mit altengerechten Wohnungen und Geschäftsräumen.
In Nußloch werden auch in Zukunft viele Aufgaben zu bewältigen und Entscheidungen zu treffen sein. Die CDU, die mit Stolz auf mehr als 70 Jahre erfolgreiche Kommunalarbeit zurückblicken kann, wird auch in der Zukunft alles daransetzen, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger die Geschicke von Nußloch und Maisbach verantwortungsvoll mitzugestalten.

Kay Kettemann, Dr. Paul Maier und Rouven Röser